Nahrungsergänzung im Blick: Cranberry-Produkte


Sinn oder Unsinn?
Nahrungsergänzung im Blick: Cranberry-Produkte
Gita Kulinitch Studio/Shutterstock.com

Die Blasenentzündung ist eine echte Volkskrankheit: Fast jeden trifft die schmerzhafte Erkrankung einmal im Leben - einige sogar immer wieder. Zur Vorbeugung setzen viele auf Nahrungsergänzungsmittel mit Cranberry. Doch wirken die kleinen Beeren wirklich?

Unangenehm - aber meist harmlos

Schmerzen im Unterbauch, Brennen beim Wasserlassen und ständiger Harndrang: Wer schon einmal an einer Blasenentzündung gelitten hat, weiß wie unangenehm die eigentlich harmlose Erkrankung ist. Das Problem: Eine Blasenentzündung kommt selten allein. Viele Betroffene kämpfen oft jahrelang gegen die immer wieder auftretende Infektion. Um vorzubeugen, setzen viele Patient*innen auf Cranberry-Produkte. Zu recht?

Festsetzen unmöglich

Für die Wirkung der kleinen roten Beere wird vor allem ein Inhaltsstoff verantwortlich gemacht: Proanthocyanidin. Wissenschaftler*innen vermuten, dass der sekundäre Pflanzenstoff verhindert, dass sich die krankmachenden Bakterien an der Harnblasenwand anheften. Beim nächsten Toilettengang werden die Keime einfach mit dem Urin ausgespült – und die Blasenentzündung ist abgewendet. Doch auch wenn der Wirkmechanismus logisch klingt, ist er bisher nur in Laborexperimenten bewiesen. Für die Wirksamkeit bei Menschen fehlen Beweise. Eine Metanalyse, die viele Studien zusammengefasst hat, kommt zu dem Schluss, dass Cranberry-Produkte weder eine Blasenentzündung verhindern, noch heilen.

Alles eine Frage der Dosis?

Doch die Früchte endgültig als wirkungslos abzustempeln, ist zu früh. Die bisher durchgeführten Studien hatten nämlich eine Schwäche: Die Dosis der Proanthocyanidine wurde oft nicht bestimmt und war möglicherweise zu gering. Wissenschaftler*innen erhoffen sich von höheren Dosen bis zu 100 Milligramm pro Tag einen Effekt. Eine Dosis, die laut den Wissenschaftler*innen nicht durch Saft, sondern nur durch Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden kann. Bis die Studien durchgeführt und veröffentlicht werden, dauert es aber noch ein paar Jahre.

Mehr Informationen über Cranberry-Produkte erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel“.

Quellen: Verbraucherzentrale, Cochrane Review, Leitlinie Blasenentzündung

Unsere Partnerapotheke

Apotheke im Sanupark
Frankfurter Str. 94
65239 Hochheim

zur Webseite

Unsere Partnerapotheke


Apotheke im MCN 

Borsigstraße 2-4
65205 Wiesbaden

zur Website

News

Zweitmeinung zur Hüftprothese
Zweitmeinung zur Hüftprothese

Seit 2024 möglich

Bei ausgeprägter Arthrose wird oft das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks empfohlen. Doch viele Betroffene sind unsicher, ob das wirklich die beste Maßnahme ist. Seit 2024 gibt´s Entscheidungshilfe: Wer eine Hüftprothese bekommen soll, kann sich auf Kassenkosten eine zweite Meinung dazu einholen.   mehr

Welcher Sport bei Schlaflosigkeit?
Welcher Sport bei Schlaflosigkeit?

Von Aerobic bis Tai Chi

Man muss sich tagsüber einfach richtig auspowern, um nachts gut zu schlafen? Menschen mit ernsten Schlafstörungen wissen, dass das leider zu einfach gedacht ist. Dennoch können bestimmte Sportarten dabei helfen, den Schlaf zu verbessern.   mehr

Helfen Nikotinpflaster bei Long-COVID?
Helfen Nikotinpflaster bei Long-COVID?

Kampf gegen die Müdigkeit

Eigentlich wurden Nikotinpflaster für die Raucherentwöhnung entwickelt. Doch offenbar haben sie noch andere Qualitäten: Einer aktuellen Studie zufolge helfen sie auch bei Long COVID – zumindest gegen Müdigkeit und kognitive Einbußen.   mehr

Schwangerschaftstest: Das ist wichtig
Schwangerschaftstest: Das ist wichtig

Damit keine Fehler passieren

Schwanger oder nicht? Das nachzuweisen ist heute ganz einfach: Man hält einen Teststreifen in den Urin und liest das Resultat im Display ab. Für ein zuverlässiges Ergebnis muss allerdings allerhand beachtet werden.    mehr

Depressionen bei Männern erkennen
Mann sitzt mit Whiskyglas inhalbdunkler Küche und starrrt ins Leere

Blind für Gefühle?

Depressionen werden bei Männern oft nicht diagnostiziert. Das liegt nicht nur daran, dass die Vertreter des „starken Geschlechts“ psychische Probleme ungern zugeben. Männer haben häufig auch andere depressive Symptome als Frauen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen
Rosen-Apotheke
Inhaberin Ulrike Stäudel
Telefon 06146/83 50 84
E-Mail service@rosen-apotheke-hochheim.de